Osteochondrosis dissecans
Um
die
Entstehung
von
OCD
zu
verstehen,
muss
man
zuerst
wissen,
wie
ein
Knochen
wächst.
Der
Knochen
wächst
beim
Jungtier
sowohl
in
den
Wachstumsfugen,
als
auch
im
Bereich
der
Gelenksflächen.
In
den
Wachstumsfugen
und
an
den
Gelenksflächen
entstehen
Knorpelzellen
durch
Zellteilung.
Diese
werden
im
Verlauf
der Entwicklung in Knochenzellen umgewandelt.
OCD
im
Bereich
der
Gelenksflächen
entsteht
so,
dass
sich
die
Knorpelzellen
sehr
schnell
teilen
und
der
Verknöcherungsvorgang
zu
langsam
fortschreitet.
Der
Gelenksknorpel
wird
dadurch
sehr
dick.
Weil
Knorpel
keine
Blutgefäße
enthält,
wird
er
von
der
Gelenksschmiere
her
mit
Nährstoffen
versorgt.
Bei
einem
sehr
dicken
Gelenksknorpel
werden
die
Knorpelzellen,
welche
am
weitesten
vom
Gelenk
entfernt
liegen
ungenügend
mit
Nährstoffen
versorgt.
Sie
sterben
ab.
Der
Gelenksknorpel
ist
dadurch
nicht
mehr
fest
mit
dem
darunterliegenden
Knochen
verbunden
und
löst
sich
vom
Knochen
ab.
Zusätzlich
entstehen
Risse
im
Gelenksknorpel,
durch
welche
Gelenksschmiere
zwischen
Knorpel
und
Knochen
eindringen
kann.
Der
Gelenksknorpel
wird
dadurch
abgelöst.
Die
abgelöste
Knorpelscheibe
kann
entweder
am
Ort
bleiben,
oder
auch
im
Gelenk
wandern.
Man
spricht
dann
von
einer
Gelenksmaus.
In
jedem
Fall
werden
Abbauprodukte
der
abgestorbenen
Knorpelzellen
freigesetzt
und
führen
zu
einer
Entzündung
mit
Schmerzen
im
betroffenen
Gelenk.
Erst
jetzt
tritt
eine
Lahmheit
auf.
Wenn
die
Ursache
der
Erkrankung
nicht
behandelt
wird,
bleibt
die
Entzündung
bestehen
und
wird
chronisch.
In
der
Folge
entwickelt
sich
eine
Arthrose,
das
heißt
eine
degenerative
Gelenkserkrankung.
Es
kommt
zu
knöchernen
Zubildungen
in
und
ums
Gelenk.
Diese
Veränderungen
sind
nicht
mehr
rückgängig
zu
machen,
und
es
entsteht
ein bleibender Schaden am Gelenk.
OCD
im
Bereich
der
Wachstumsfugen
ist
die
andere
Entwicklungsstörung
im
Rahmen
des
OCD
Komplexes,
die
zu
Problemen
am
Bewegungsapparat
führen
kann.
Wie
oben
beschrieben,
kann
die
Verknöcherung
von
Knorpelzellen
auch
in
den
Wachstumsfugen
verzögert
sein.
Dies
führt
dazu,
dass
Knochen
unterschiedlich
schnell
wachsen.
Folge
davon
sind
Entwicklungsstörungen
von
Gelenken,
an
denen
die
unterschiedlich
wachsenden
Knochen
beteiligt
sind.
Es
kommt
zu
ungleichmäßiger
Belastung
der
Gelenke,
zu
einer
Entzündung
und
als
Folge
davon
zu
Arthrose,
das
heißt
zu
Veränderungen
im
Gelenk,
die
nicht
mehr
rückgängig
gemacht
werden
können.
Es
können
auch
Wachstumsfugen
von
Knochenfortsätzen
betroffen
sein,
die
an
der
Bildung
von
Gelenken
beteiligt
sind.
Diese
Knochenfortsätze
können
am
Knochen
abbrechen
und
das
Gelenk
schädigen.
Dies
ist vor allem ein Problem im Ellenbogen. Man ordnet diese Erkrankung der Ellenbogendysplasie zu.
Entstehung:
OCD
führt
vor
allem
beim
jungen
Hund
im
Alter
zwischen
vier
bis
zwölf
Monaten
zu
Lahmheit.
Es
erkranken
häufig
Hunde,
die
sehr
schnell
wachsen
und
im
Vergleich
mit
Altersgenossen
eher
schwer
sind.
OCD
tritt
häufiger
bei
männlichen
als
bei
weiblichen
Hunden
auf.
Sie
wird
vor
allem
bei
Rassen
festgestellt,
die
im
Erwachsenenalter
ein
Gewicht
von
25
Kilogramm
und
mehr
erreichen.
Einige
der
häufig
betroffenen
Rassen
sind
der
Labrador
und
Golden
Retriever,
der
Rottweiler,
die
Deutsche
Dogge,
der
Bernhardiner,
der
Deutsche
Schäferhund
und
der
Berner
Sennenhund.
Es
können
aber
fast
alle
grossen
Hunde,
also
auch
Mischlinge
an
OCD
erkranken.
Ein
weiterer
Punkt,
der
neben
dem
Gewicht
eine
Rolle
spielt,
ist
die
körperliche
Aktivität
des
Hundes.
Je
aktiver
der
Junghund
ist,
desto
stärker
werden
die
vorgeschädigten
Knorpelstrukturen
belastet,
desto
eher
kommt
es
zur
Ablösung
von
Gelenksknorpel
oder
zum
Abbrechen
von
Knochenfortsätzen.
Die
Veranlagung
zur
Erkrankung
an
OCD
wird
vererbt,
da
gewisse
Linien
in
derselben
Rasse
gehäuft
an
OCD
erkranken.
Betroffene Gelenke sind vor allem das Schultergelenk, der Ellenbogen, das Knie und das Sprunggelenk.
Diagnose:
Damit
der
Grund
für
das
Hinken
eines
jungen
Hundes
festgestellt
werden
kann,
ist
die
Vorgeschichte
der
Lahmheit
für
den
Tierarzt
unerlässlich.
Anschließend
erfolgt
eine
korrekt
und
sorgfältig
durchgeführte
Lahmheitsuntersuchung.
Wichtigstes
Mittel
für
die
Diagnose
einer
OCD
ist
die
Röntgenuntersuchung.
Auf
dem
Röntgenbild
kann
der
Tierarzt
Veränderungen
in
den
Wachstumsfugen
oder
das
Ablösen
von
Knorpelscheiben
im
Gelenk
feststellen.
Der
Besitzer
eines
jungen
Hundes
sollte
sich
mit
der
Diagnose
Wachstumsstörun
nicht
zufrieden geben, ohne dass Röntgenbilder der betroffenen Gelenke gemacht worden sind.
In welchem Alter tritt OCD am häufigsten auf?
Das
häufigste
Anzeichen
einer
OCD
Erkrankung
ist
eine
Lahmheit
bei
einem
jungen
Hund,
die
nach
einigen
Tagen
Leinenzwang
nicht
spontan
verschwindet.
Meist
ist
die
Lahmheit
zu
Beginn
relativ
diskret,
wird
aber
im
Verlauf
der
Erkrankung
immer
stärker
und
kann
dazu
führen,
dass
die
erkrankte
Gliedmasse
gar
nicht
mehr
abgestellt
wird.
Das
erkrankte
Bein
wird
oft
nach
außen
rotiert
und
gleichzeitig
an
den
Körper
gedrückt.
Häufig
zeigt
der
Hund
Abwehrbewegungen
oder
jammert,
wenn
das
erkrankte
Bein
manipuliert
wird,
wie
dies
etwa
beim
Pfotenreinigen
durch
den
Besitzer
geschieht.
Ein
weiteres
Zeichen
einer
OCD
Erkrankung
kann
sein,
dass
ein
Gelenk
anschwillt.
Häufig
ist
die
Schwellung
weich,
und
kann
eingedrückt
werden,
ohne
dass
der
Hund
Schmerzen
zeigt.
Die
Schwellung
beruht
darauf,
dass
es
aufgrund
der
Entzündung
zu
einer
vermehrten
Produktion von Gelenksschmiere kommt. Dies ist von außen sichtbar.
Behandlung und Therapie:
Bei
einigen
Formen
von
OCD
kann
auf
eine
Operation
verzichtet
werden.
Wichtig
für
das
Gelingen
einer
nicht
operativen
Behandlung
ist
eine
strenge
Diät
und
strikter
Leinenzwang.
Der
Einsatz
von
Schmerzmitteln
ist
umstritten.
Einerseits
führen
Schmerzmittel
und
Entzündungshemmer
zu
einer
Reduktion
der
Entzündung
im
Gelenk
und
zu
einer
Verminderung
der
Schmerzen.
Dies
steigert
das
Wohlbefinden
des
Hundes.
Andererseits
ist
ein
komplett
schmerzfreier
Hund
viel
schwieriger
ruhigzustellen.
Die
nicht
operative
Behandlung
führt
vor
allem
bei
Hunden
zum
Erfolg,
die
beim
Erkennen
der
Erkrankung
jünger
als
6
Monate
sind.
Der
Tierarzt
kann
aufgrund
des
Röntgenbilds
entscheiden,
ob
ein
nicht
operativer
Behandlungsversuch
Sinn
macht.
Der
Verlauf
der
Erkrankung
muss
in
regelmäßigen
Abständen
kontrolliert
werden.
Wenn
die
Lahmheit
nach
ein
bis
zwei
Monaten
nicht
verschwindet,
ist
ein
chirurgischer
Eingriff
unumgänglich.
Je
nach
Art
und
Lokalisation
der
Erkrankung
wählt
der
entsprechend
ausgebildete
Tierarzt
die
Methode,
welche
am
ehesten
ans
Ziel
führt.
Ziel
der
Behandlung
muss
sein,
dass
der
Hund
wieder
ein
hundegerechtes
Leben
führen
kann
und
nicht
zeitlebens
Schmerzen
haben
muss.
Die
meisten
Gelenkserkrankungen
werden
immer
noch
operiert,
indem
das
Gelenk
eröffnet
wird.
Zuerst
wird
der
Hund
in
Narkose
gelegt,
und
das
zu
eröffnende
Gelenk
wird
so
gereinigt,
dass
möglichst
wenig
Bakterien
auf
der
Haut
verbleiben.
Anschließend
wird
das
Gelenk
vom
steril
eingekleideten
Chirurgen
eröffnet,
ohne
dass
umliegende
Strukturen
geschädigt
oder
verletzt
werden.
Die
abgelösten
Knochen-
oder
Knorpelstücke
werden
entfernt
oder
fixiert.
Anschließend
wird
das
Gelenk
mit
speziellen
Fäden
wieder
geschlossen,
und
es
erfolgt
eine
angebrachte Nachbehandlung.
Diese
Methode
wird
jetzt
aber
auch
in
der
Veterinärmedizin
teilweise
durch
die
Arthroskopie
abgelöst.
Bei
der
Arthroskopie
wird
die
Optik
einer
kleinen
Kamera
mit
der
Dicke
einer
Bleistiftmine
ins
Gelenk
eingeführt.
Mit
der
Kamera
kann
das
Gelenk
betrachtet
werden.
Über
einen
zweiten
Kanal
kann
unter
Sicht
durch
die
Kamera
mit
geeigneten
Instrumenten
im
Gelenk
operiert
werden.
Abgelöste
Knochen-
oder
Knorpelstücke
können
entfernt
und
kranker
Gelenksknorpel
kann
von
der
Unterlage
abgekratzt
werden.
Die
Arthroskopie
setzt
aber
viel
Übung
des Chirurgen vor aus und ist längst nicht für alle Gelenksprobleme das Mittel der Wahl.
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